Schnelleinsatzgruppe Betreuung des Münchner Roten Kreuzes im Hochwassereinsatz in Rheinland-Pfalz
Von Freitag bis Montag waren zehn ehrenamtliche Helfer*innen der Schnelleinsatzgruppe Betreuung des Münchner Roten Kreuzes im Hochwassereinsatz in Rheinland-Pfalz. Als Teil eines 68köpfigen Einsatzkontingents der Hilfsorganisationen aus Oberbayern sorgten Sie in Bad Neuenahr-Ahrweiler für die Betreuung und Verpflegung von Betroffenen, Einsatzkräften und Spontanhelfer*innen.
Als am Donnerstag der Einsatzbefehl kam, machten sich die Helfer*innen der Bereitschaften Deisenhofen, Perlach und Zentral 2 sofort an die Planung. Sie stellten das Einsatzteam zusammen, beluden die Fahrzeuge, stimmten sich mit ihren Arbeitsgebern ab und packten ihr Einsatzgepäck. Am Freitag um 4:30 Uhr morgens ging es dann mit drei Fahrzeugen und einem Materialanhänger nach Greding, wo sich sie Einsatzkräfte aus ganz Oberbayern trafen. 68 ehrenamtliche Einsatzkräfte von Rotem Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst untern anderem aus München, Allerdhausen, Bad Tölz, Erding, Berchtesgaden, Weilheim und Landsberg machten sich nach Rheinland-Pfalz auf den Weg.
Bei der Ankunft auf dem Mosesparkplatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler gegen 18 Uhr stimmten sie sich mit den dort tätigen Einsatzkräften aus Ober- und Mittelfranken ab, die sie ablösen sollten. Sie übernahmen die Arbeitsbereiche Verpflegung, Spülen, Essensausgabe sowie Logistik und tauschten Teile des Einsatzmaterials aus. Bis Sonntag Abend kochten die Helfer*innen Tausende Mittag- und Abendessen, gaben Lunchpakete und Sachspenden aus, brachten besonders Hilfsbedürftigen das Essen bis in die Wohnung oder hörten einfach nur zu, wenn Menschen über ihr Schicksal sprechen wollten. Zwischendurch gab es viele logistische Aufgaben zu lösen, von der Beschaffung von Lebensmitteln über den Essenstransport zu dezentralen Ausgabestellen über die Pendelfahrten zur Helferunterkunft. In Abstimmung mit dem Technischen Hilfswerk und der Bundeswehr organisierten die Helfer*innen zudem den Betrieb und die Betankung des Stromaggregats für den Einsatzstützpunkt und die Belieferung mit Trink- und Brauchwasser.
Am Sonntag Abend erfolgte dann eine Teilübergabe an ehrenamtliche Kollegen aus Niederbayern. Die eigentliche Essenszubereitung erfolgte jedoch ab Montag in einer eigens eingerichteten mobilen Großküche des Roten Kreuzes im nahegelegenen Grafschaft, wo in den nächsten Wochen täglich Verpflegung für bis zu 10.000 Menschen gekocht und verteilt wird. Am Montag ging es dann zurück nach München, wo die Helfer*innen gegen 18 Uhr eintrafen. Dort stellten sie die Einsatzbereitschaft wieder her und füllten verbrauchtes und defektes Material auf.
"Dieser Einsatz war extrem fordernd, weil auch mehr als zwei Wochen nach dem eigentlichen Hochwasserereignis sehr viel Infrastruktur zerstört ist und die Menschen dringend auf Unterstützung angewiesen sind", sagt Gabriel Bücherl, Leiter der Münchner Schnelleinsatzgruppe. "Viele freuten sich über warme Getränke und Essen, einfach weil sie zu Hause weder Strom noch Gas zum Kochen haben. Viele haben buchstäblich alles verloren. Für die Helfer*innen war der Einsatz körperlich anstrengend, aber auch psychisch belastend wegen der realen Eindrücke der Schicksale und der Zerstörung. Alle Helfer*innen erhalten daher ein konkretes Nachsorgeangebot unseres ehrenamtlichen Teams für Psychosoziale Notfallversorgung."
Bereits vor der Schnelleinsatzgruppe Betreuung waren eine Schnelleinsatzgruppe Verpflegung und eine Schnelleinsatzgruppe Technik und Sicherheit des Münchner Roten Kreuzes in Rheinland-Pfalz im Einsatz gewesen. Ein Verpflegungsspezialist befindet sich seit Montag wieder vor Ort, um beim Start des Verpflegungsstützpunktes in Grafschaft zu unterstützen. Weitere Einsätze des Münchner Roten Kreuzes in den Hochwassergebieten sind nicht ausgeschlossen, weil die überörtlichen Kräfte alle 72 Stunden ausgetauscht werden.
Sie wollen helfen? Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie unter https://www.drk.de/hochwasser.