Fliegerbombe in Schwabing gefunden - Schnelleinsatzgruppen des Münchner Roten Kreuzes im Einsatz
Die Entschärfung einer Fliegerbombe in Schwabing führte gestern Abend zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst. Das Münchner Rote Kreuz stellte den Organisatorischen Einsatzleiter und ist zudem mit Mitarbeitern des Rettungsdienstes und ehrenamtlichen Helfern der Schnelleinsatzgruppen Betreuung und Transport im Einsatz.
Etwa 800 Menschen mussten am Montag Abend zunächst evakuiert werden, nachdem in der Feilitzschstraße bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe entdeckt worden war. Für die Anwohner richtete die Einsatzleitung mehrere Betreuungsstellen ein, in denen sie sich während der Entschärfung sicher aufhalten konnten. Darüber wurden die Anwohner über Durchsagen und durch eine Anlaufstelle informiert.
Die Schnelleinsatzgruppe Betreuung bereitete dazu im Sophie-Scholl-Gymnasium alles vor, damit sich die unverletzten Betroffenen ausruhen und unterhalten konnten. Die ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer boten ihnen zudem Getränke an und spielten eine Runde "Mensch ärgere dich nicht" mit ihnen.
Nachdem die Bombe zunächst nicht entschärft werden konnte, musste die Evakuierungszone erweitert werden, so dass nun insgesamt 2.500 Anwohner ihre Wohnungen verlassen mussten. Daraufhin suchten immer mehr Betroffene die Betreuungsstellen auf, im Sophie-Scholl-Gymnasium waren es allein 230.
"Betreuungsstellen sind ein wichtiges Angebot für all die Betroffenen, die nicht bei Verwandten oder Bekannten unterkommen oder sich anderweitig zu helfen wissen", sagt Dietmar Schubert vom Münchner Roten Kreuz. "Heute waren wir an der Kapazitätsgrenze, konnten aber auch all das anwenden, was wir in den Ausbildungen immer wieder trainieren. Viele Betroffene hätten sicher gern mehr Komfort gehabt, aber wir mussten einfach an mancher Stelle improvisieren."
Aktuell dauert der Einsatz noch an, viele Betroffene haben sich schlafen gelegt. Nach Medienberichten soll die Bombe bei Tagesanbruch kontrolliert gesprengt werden.
Die Schnelleinsatzgruppen des Münchner Roten Kreuzes sind rund um die Uhr einsatzbereit, um bei größeren Einsätzen den Rettungsdienst zu unterstützen und Spezialaufgaben zu übernehmen.