Bombe in der Hochäckerstraße entschärft: Münchner Roten Kreuz betreut mehr als 200 Betroffene
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Münchner Roten Kreuzes trauten ihren Ohren kaum, als sie heute gegen 14:30 Uhr ihren Einsatzauftrag bekamen. In der Hochäckerstraße in Ramersdorf-Perlach war heute Mittag bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Daraufhin mussten die Anwohner der Straßen innerhalb der Sicherheitszone ihre Wohnungen verlassen.
23 Helfer der Schnelleinsatzgruppe Betreuung des Münchner Roten Kreuzes betreuten mehr als 200 der Betroffenen in der Grundschule in der Balanstraße. Auch die Schnelleinsatzgruppen Transport kamen zum Einsatz, um die nicht gehfähigen Betroffenen in die Unterkunft zu bringen. Da kamen Erinnerungen hoch: Genau in dieser Grundschule hatten die Helfer bereits im März diesen Jahres eine Betreuungsstelle aufgebaut. Auch damals war in der Hochäckerstraße eine Bombe gefunden worden. Außerdem waren viele von ihnen erst am vergangenen Dienstag bei einer Bombenentschärfung in Schwabing im Einsatz.
"Dass wir die Schule schon kannten, hat den Einsatz natürlich vereinfacht", freut sich Thomas Frimmer, Leiter der Schnelleinsatzgruppe Betreuung des Münchner Roten Kreuzes. "Der Einsatz verlief reibungslos, alle Betroffenen waren bei uns in Sicherheit."
Gegen 18 Uhr war die Bombe erfolgreich entschärft und die ehrenamtlichen Helfer konnten kurz darauf den Einsatz beenden.
Ein Problem war der Einsatzzeitpunkt am frühen Nachmittag. Denn im Gegensatz zu den Helfern der Freiwilligen Feuerwehren und ehrenamtlichen Helfern des Rettungsdienstes haben die ehrenamtlichen Helfer der Schnelleinsatzgruppe Betreuung keinen gesetzlichen Anspruch auf Lohnfortzahlung. Die 23 Rotkreuzler waren daher auf das Entgegenkommen ihrer Arbeitgeber angewiesen oder müssen die fehlende Arbeitszeit nacharbeiten. Das Rote Kreuz setzt sich daher seit Jahren für eine rechtliche Gleichbehandlung aller im Bevölkerungsschutz tätigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ein ("Helfergleichstellung").