Langjährige Co-Leiterin der Wiesn-Sanitätswache: Ismanings Rot-Kreuz-Mitglied Gisela Benker ist gestorben
Gisela Benker (20.01.1945 – 22.09.2022) langjähriges Mitglied der BRK Bereitschaft Ismaning ist vergangene Woche im Alter von 77 Jahren verstorben. Benker war seit 1975 Mitglied der Bereitschaft Ismaning des Roten Kreuzes und, mit ein paar Jahren Unterbrechung, 45 Jahre aktives Mitglied. In den letzten Jahren konnte sie aus gesundheitlichen Gründen nur noch gelegentlich beim Blutspendedienst mitwirken.
Gisela Benker war von 1978 bis 1993, in einer Zeit, als offiziell Frauen in den Sanitätsbereitschaften und Männer in den Sanitäts-Kolonnen noch getrennte Einheiten waren, Leiterin der Sanitätsbereitschaft Ismaning. Während ihrer Zeit als Bereitschaftsleiterin arbeitete sie von 1978 bis 1982 mit Josef Attenberger, von 1983 bis 1984 mit Gottfried Stronski, von 1985 bis 1991 mit Hans Brunner und von 1992 bis 1993 mit Wolfgang Hipf als Zugführer des Sanitätszuges Ismaning eng zusammen, denn in Ismaning haben seit Gründung der Bereitschaft Frauen und Männer immer eng zusammengearbeitet und die Aufgaben gemeinsam bewältigt. Gisela war auch weit über die Grenzen der Gemeinde aktiv und engagierte sich viele Jahre im BRK Kreisverband München im BRK Bezirksverband Oberbayern und im Landes- und Bundesausschuss des Roten Kreuzes.
Auch auf dem Oktoberfest war Gisela viele Jahre ehrenamtlich tätig: Von 1989 bis 2007 war sie als Co-Leiterin für die Wiesenwache des Bayerischen Roten Kreuz tätig. In diese Zeit viel auch der Umzug in die neuen Räume, auf dem Münchner Oktoberfest, die sie maßgeblich mitgestaltete. Oktoberfest hieß für Gisela 16 Tage am Stück Dienst zu leisten täglich vom Aufsperrend er Wache in den Morgenstunden, bis zum Schließen nach Mitternacht. Nach dem Oktoberfest 2007 hat Gisela Benker nach 18 Jahren ehrenamtlicher Einsatzleitung auf der Wiesn ihren verdienten Abschied von der Wiesenwache genommen.
In den letzten Jahren musste Gisela Benker aus gesundheitlichen Gründen zurückstecken. Sie engagierte sich, soweit es noch möglich war, vor allem bei den Ismaninger Blutspendetagen oder sie backte einfach mal einen Kuchen für ihre Kameradinnen und Kameraden.
„Wir danken Gisela Benker für ihre Strahlkraft, ihr unermüdliches Engagement, ihre großartige Lebensleistung für das Rote Kreuz, weit über die Grenzen Ismanings hinaus. Wir werden Gisela stets ein ehrendes Gedenken bewahren.“, Fried Saacke, Leiter der BRK Bereitschaft Ismaning.
Pressemitteilung des Wirtschaftsreferats vom 07.10.2007
(Quelle: www.ganz-muenchen.de/oktoberfest/2007/termine/wiesn_abschied/mitarbeiter.html)
Schwester Gisela im Dienst der Wiesn und des Ehrenamts
Gisela Benker
Einsatzleiterin der BRK-Wiesn-Sanitätswache
Es begann Anfang der 1980er Jahre mit einem Tag ehrenamtlicher Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest. Gisela Benker, vor 32 Jahren vom Bayerischen Roten Kreuz zur Schwesternhelferin ausgebildet, dann als Altenpflegerin und Pflegedienstleiterin in einem Münchner Altenheim tätig, blickt zurück: „Dann, vor circa 18 Jahren, musste meine Vorgängerin aus Krankheitsgründen die Arbeit auf der Wiesn aufgeben und so fragte man mich, ob ich zusammen mit einem Kollegen die Leitung der Wiesn-Sanitätswache übernehmen will“. Sie wollte und wurde die „gute Seele“ im damaligen Behördenhof.
Gisela Benker, Volker Ruland und all die anderen freiwilligen Helferinnen und Helfer waren ein starkes Team im Dienste der Oktoberfestbesucher. Mit vielen ehrenamtlichen Fachkräften des Bayerischen Roten Kreuzes machten sie die Wiesn-Sanitätsstelle zu dem, was sie heute ist: leistungsfähig, modern, einsatzstark, hochprofessionell.
Jetzt wird Gisela Benker an sich denken, wenn sie in den „Unruhestand“ geht. Wandern, sich der Katze und dem Balkon widmen, aber sich auch weiterhin noch im Landes- und Bundesausschuss des BRK engagieren.
Und die Mittagswiesn wird sie genießen, im Biergarten mit einer Brotzeit. Denn 18 Jahre Einsatzleitung auf dem Oktoberfest hieß auch, 18 Jahre lang nichts von der Wiesn zu sehen - außer der Sanitätswache zuerst im Behördenhof, den sie wegen der familiären Atmosphäre vermisst, und seit 2004 im modern ausgestatteten Servicezentrum.
In Erinnerung bleiben der Münchnerin aus Überzeugung die kleinen lustigen Episoden, zum Beispiel wie sie eine Postkarte von einem Wiesn-Gänger bekam: „Ich bin mit bandagiertem Kopf daheim aufgewacht. War es ein Unfall oder ein Rausch?“ „Letzteres“, schrieb Schwester Gisela kurzentschlossen auf die Postkarte; mit dieser Antwort konnte der Mann seinen Ruf wahren.
Gisela Benker, Schwester Gisela, geht mit dem guten Gefühl, „gemeinsam mit meinen Kollegen und Kolleginnen etwas geschafft zu haben, was bleibt und dem Oktoberfest und seinen Besuchern nützt“.