Neues aus dem Münchner Roten Kreuz

BRK Ismaning: Seit der Weltmeisterschaft 2006 im Dienst

Für das BRK Ismaning sind die Einsätze in der Allianz Arena schon Routine. Seit der Eröffnung unterstützt die Organisation den Sanitätsdienst, den der BRK Kreisverband München verantwortet. Ab 2019 wurden die BRK-Helfer dann fest zugeteilt. Nun können sich die Besucher sicher sein, dass bei jedem ausgerichteten Spiel 72 Sanitäter, Rettungs- und Notfallsanitäter in der Arena im Einsatz sind. Rund ein Dutzend aus Ismaning besetzen dann die Nordwache, eine der sechs Wachposten im großen Komplex und den Rettungswagen am Spielfeldrand.

In der Regel kümmern sie sich um die Zuschauer: Kreislaufprobleme, Stürze, Wetterbedingtes Unwohlsein und kleinere Schnittverletzungen sind die häufigsten Einsätze für die BRK Helfer. Sollte allerdings ein Spieler ins Krankenhaus müssen, weil er sich im Spiel verletzt hat, kümmern sich die Ismaninger natürlich um einen Abtransport per Trage und Rettungswagen. Dieser RTW steht direkt am Spielfeldrand bereit, damit es im Notfall noch schneller geht.

Extra EM-Training für die Ismaninger BRK-Helfer

Neben vielen Lehrgängen, die das BRK Ismaning für die Mitglieder organisiert, wurde speziell für die EM ein extra Training für die Helfer abgehalten. Besonders im Fokus standen die Herz-Lungen-Wiederbelebung und der Transport mit der Liege. Gerade bei der vergangenen Europameisterschaft im Jahr 2021 rettete diese Behandlung dem Dänen Christian Eriksen das Leben, da er während des Spiels einen Herzstillstand erlitt.

Bereitschaftsleiter Fried Saacke ist sich der Verantwortung bewusst, wenngleich er sich, ebenso wie die anderen BRK-Mitglieder, nicht vom Star-Faktor nervös machen lässt: „Wir kommen in der Regel nicht an die Spieler ran, da erstmal der Physiotherapeut und Mannschaftsarzt die Situation einschätzten. Aber prinzipiell ist uns egal wen wir versorgen. Hauptsache wir können helfen und dem Verletzten eine schnelle Behandlung ermöglichen.“

BRK ist mit 300 Helfern im Einsatz

Für die Spieltage in der Allianz Arena selbst sorgen zur EM 90 BRK-Ismaning Sanitäter für die optimale Mitversorgung. Damit inbegriffen sind die Helfer-Standorte vor der Allianz Arena, im VIP-Bereich sowie das Betreiben einer „Mini-Notaufnahme“. Hinzu kommen des Fanfests am Olympiaberg und die UNterstützung des Rettungsdienstes mit dem Einsatzführungsdiensten und den Schnelleinsatzgruppen des BRK. Bundesweit sind während der Europameisterschaft 5700 BRK-Helfer im Einsatz. Alle dieser Helfer wurde im Vorfeld auf ihr Können geprüft, damit sich Spieler und Zuschauer zu jedem Zeitpunkt sicher fühlen können.

„Für die EM-Spiele war natürlich eine hohe Einsatzbereitschaft unserer Helfer da – aber auch hier ist es wichtig die Menschen einzusetzen, die mit einem gewissen Druck umgehen können. Wir haben es aber geschafft jedem Helfer einen Wunscheinsatz zu ermöglichen. Es ist natürlich eine wahnsinnig spannende Angelegenheit“, betont Saacke.

Über das BRK Ismaning

Mit Extremsituationen umzugehen ist für den Standort in Ismaning neben der Allianz Arena Betreuung nicht Neues. Jahrzehnte lang halfen die Mitglieder bei der Wies’n im Sanitätsdienst mit und auch sonst sind die Helfer dank ihrer hohen Bereitschaft oft im Einsatz. Allein dieses Wochenende haben sie mit dem Burschen-und Deandlverein-Jubiläum und der EM alle Hände voll zu tun. „Und wenn sonst etwas in Ismaning ansteht, sind wir immer da“, erklärt Bereitschaftsleiter Fried Saacke.

Das diese Einsatzbereitschaft lange nichts selbstverständlich ist, hat Saacke in seinen 42 Jahren beim BRK Ismaning selbst erlebt. Anfangs waren nur Wochenenddienste möglich, mittlerweile ist die Bereitschaft rund um die Uhr im Einsatz. 145 Mitglieder – davon etwa 80 Aktive – hat der Standort in der Gemeinde.- Mit einer Altersgruppe von sieben bis 90 Jahren ist die Organisation damit breit aufgestellt, doch neue Mitglieder sind immer gerne gesehen.

Nachwuchssorgen-Fehlanzeige!

Schon ab sieben Jahren können Interessenten Mitglieder werden, allerdings geht die BRK-Jugendgruppe offiziell erst mit zwölf Jahren los. Innerhalb der Gruppe wird sich altersgerecht an die Themen „Erste Hilfe“ und „Notdienst absetzen“ herangetastet, ebenso gibt es Ausflüge und Spielenachmittage, die regelmäßig stattfinden.

Mit 15 Jahren dürfen die Jugendlichen dann ihre Ausbildung beginnen bis zur Facheinsatzkraft, ehe mit 18 Jahren die Weiterbildung zum Notfallsanitäter beginnt. Denn nur dieser darf allein auf einen Einsatz mit dem Rettungsdienst, allerdings ist es üblich, dass die Jugendlichen schon früher mit auf geeignete Dienste dürfen. Beliebt ist auch der Miteinsatz bei der mobilen Sanitätsstation des BRKs.

Eine mobile Sanitätsstation

Ein umgebauter Linienbus ist die sogenannte mobile Sanitätsstation des BRKs. Diese ist oftmals auf Veranstaltungen zu finden und ist durch die praktische Handhabung eins der Goldschätze der Mitglieder. Eigene Umbauarbeiten verwandelten das ausrangierte Großfahrzeug in einen Raum der schnellen Hilfe.

In Corona-Zeiten funktionierte diese super als mobile Teststation, die nicht nur den Bürgern geholfen hat, sondern auch dem BRK. Denn viele Jugendliche hatten so das erste Mal wirklich Kontakt mit dem Sanitätsdienst und entschieden sich Mitglied zu werden. Einige von ihnen sind noch immer in der Organisation tätig.

BRK Ismaning: Die Organisation mit Spaßfaktor

„Das BRK ist im Endeffekt eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Jeder kann entscheiden, wie oft er sich einbringen will. Wir sind um jede Hilfe dankbar und das erlernte Wissen ist für jeden durchaus praktisch“, so Fried Saacke.

Warum der BRK in Ismaning so beliebt ist? Da ist sich der Bereitschaftsleiter ganz sicher: „Bei uns macht es einfach Spaß! Das kann man auch auf unseren Homepage-Kurzvideos sehen. Dadurch ist das Team noch enger zusammen und die Einsätze laufen harmonisch ab. Auf diesen Faktor sind wir besonders stolz.“ Weitere Informationen über das BRK Ismaning gibt es unter www.ismaning.bereitschaften.brk-muenchen.de.