1000. Einsatz für den Helfer vor Ort des BRK Ismaning
Der Helfer vor Ort der BRK Bereitschaft Ismaning leistete bereits seinen 1000. Einsatz, nach seiner Inbetriebnahme am 21. Dezember 2013. Die Integrierte Leitstelle München alarmierte die Besatzung in der Nacht zum vergangenen Samstag um 3:24 Uhr zu einem Patienten, der über akute Herzschmerzen klagte.
Ein 86-Jähriger Ismaninger bekam in der Nacht plötzlich einen starken, stechenden Schmerz im Brustkorb. Seine Ehefrau rief daraufhin den Notruf 112. Da der nächste freie Rettungswagen aus München Freimann kam und der Notarzt vom Krankenhaus München Bogenhausen alarmierte die Leitstelle zusätzlich die Sanitäter des Helfer vor Ort.
Bereits vier Minuten nach deren Alarmierung waren die Sanitäter der BRK Bereitschaft Ismaning vor Ort und begannen mit der Erstversorgung des Patienten. Knapp 10 Minuten später trafen Rettungswagen und Notarzt beim Patienten ein. Nach einem kurzen Übergabebericht übernahm der Notarzt die weitere Versorgung. Anschließend wurde der Patient ins Klinikum Herzzentrum transportiert, wo er unmittelbar einer lebensrettenden Herzkatheder-Untersuchung zugeführt wurde.
Insgesamt rückte der Helfer vor Ort in der Nacht zum vergangenen Samstag zu drei Einsätzen aus. Bereits um Mitternacht, um 0:04 Uhr konnte die Besatzung des Helfer vor Ort bei ihrem 999. Einsatz einem 60-Jährigen Ismaninger das Leben retten. Eine Autofahrerin hatte den Patienten regungslos am Wegrand liegen gesehen und Polizei und Rettungsdienst alarmiert. Die Helfer des BRK Ismaning fanden den Patienten, auf Grund Unterzuckers im Koma-liegend auf. Durch die sofortige Gabe einer zuckerhaltigen Infusion konnte der Patient das Bewusstsein wiedererlangen und wurde anschließend von Notarzt und Rettungswagen in ein Münchner Krankenhaus gebracht.
Wenn Minuten entscheiden, hilft der Helfer vor Ort.
Fried Saacke, Leiter der BRK Bereitschaft Ismaning und selbst Notfallsanitäter schildert die Aufgabe des Helfer vor Ort, einem System der organisierten Ersten Hilfe, welches auf seine Initiative und mit großer Unterstützung der Gemeinde Ende 2013 auch in Ismaning installiert werden konnte: Notarzt und Rettungsdienst benötigen durchschnittlich 10,6 Minuten bis zum Eintreffen beim Patienten. Wird beispielsweise bei einem akuten Schlaganfall, einem epileptischen Anfall oder nach einem Herzinfarkt das Gehirn nicht mehr oder nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, kommt es bereits nach 3 bis 4 Minuten zu massiven Zelluntergängen, die zu schweren Hirnstörungen bis zum Hirntod führen können. Beim plötzlichen Herztod bzw. Herzkreiskaufstillstand sinkt die Chance für eine erfolgreiche Wiederbelebung sogar mit jeder Minute um 10 Prozent.
„Als Helfer vor Ort übernehmen wir ehrenamtlich und unentgeltlich die Aufgabe, die Zeit zwischen Eintreten eines Notfalls und der ersten medizinischen Versorgung, das sogenannte „therapiefreie Intervall“ zu verkürzen. Denn je schneller qualifizierte Maßnahmen durchgeführt werden, desto günstiger ist der Heilungsablauf und umso kürzer ist im Durchschnitt die nachfolgend notwendige Behandlungszeit.“, erläutert Fried Saacke.