1926
Dr. Ludwig Müller (Chefarzt des Kreisklinikums Perlach) initiierte die Gründung der ersten Sanitätskolonne im Landkreis München in der damals eigenständigen Gemeinde Perlach, um einen Rettungsdienst und Krankentransport zum Kreisklinikum ins Leben zu rufen. Zu diesem Zeitpunkt reichte der städtische Rettungsdienst bis zur Orleansstraße und die Patienten im Münchner Osten wurden mit Fuhrwerken in die Klinik verbracht.
Bereits ein Jahr nach Gründung der Sanitätskolonne wurde durch Spenden und einer eigenen Perlacher Rotkreuz Theatergruppe genügend Mittel gesammelt, um einen Krankenwagen zu beschaffen und einen ehrenamtlichen Krankentransport, rund um die Uhr, einzurichten. Bereits fünf Jahre später konnte dieser durch ein zweites Fahrzeug verstärkt werden
1934
Die Sanitätskolonne Perlach gründet den Sanitätszug Ismaning.
Auch unsere Kolonne litt unter der Zeit des Nationalsozialismus. Es kam zur Gleichschaltung. Gleichzeitig wurden sämtliche Ost Kolonnen (Trudering, Ost1, Ost 2, Ismaning ) zur Bezirkskolonne Ost zusammen gefasst. Aus politischen Gründen wurde die Kolonnenführung abgesetzt.
1936
Die Frauenbereitschaft Perlach wird offiziell gegründet, v.a. aus Mitgliedern der Theatergruppe.
1940
Während des Krieges werden zahlreiche Mitglieder eingezogen, sowie die gesamte Ausstattung und Vermögen der Kolonne, zusammen mit dem Krankenwagen, beschlagnahmt.
1948
In der Nachkriegszeit wurde auch die Sanitätskolonne Perlach im neuen Bayerischen Roten Kreuz wiederaufgebaut. Der Sanitätszug Perlach erlangte die Eigenständigkeit zurück und bekam eine Außenstelle des Krankentransports mit zwei Fahrzeugen zugeteilt.
In diesem Jahr baute die Kolonne, zusammen mit dem Klinikum Perlach, die erste Münchner Blutbank auf.
Zwei Jahre später wurde die vollständige Selbstständigkeit als Kolonne zurück erlangt, unter der Leitung des unter den Nationalsozialisten ausgeschiedenen Kolonnenführers.
1956
Trotz erfolgreicher Besetzung des Krankentransports wird die Außenstelle mit Fahrzeugen, ohne Vorwarnung, der Kolonne entzogen und nach Trudering verlegt. Perlach besetzt damit keine eigene Wache mehr.
1966
Die Kolonne erhält eine neue Fahne und kann diese weihen lassen, nachdem die Bisherige im Krieg von amerikanischen Soldaten beschlagnahmt worden war.
1970
Aufgrund der wachsenden Landeshauptstadt gründen einige Perlacher Mitglieder eine neue Sanitätskolonne: Neuperlach.
1980
Die Kolonne Perlach wird in den Katastrophenschutz integriert, übernimmt die erste Betreuungsstelle der Stadt München und bekommt dazu eine Feldkochaustattung zugeteilt. Zusätzlich erhält die Kolonne personelle Verstärkung durch Zivildienstleistende.
Weiterhin bekommt die Kolonne erstmals ein Heim, nämlich das alte Feuerwehrhaus am Pfanzeltplatz, zugesprochen durch die Stadt München .
1984
Ein VW Bus kann als MTW mit Sondersignal beschafft werden, der bis heute durch bereits zwei Nachfolger beerbt wurde.
1989
Die Frauenbereitschaft wird aufgelöst und mit der Kolonne zusammengelegt.
1992
Die Frauenbereitschaft kann neu gegründet werden.
1995
Die Kolonne Ost 3/Perlach wird in Bereitschaft Perlach umbenannt.
Desweiteren wird in das BRK Heim am Pfanzeltplatz endlich ein eigener Schulungsraum eingebaut.
2001
Erstmals wird in der Bereitschaft Perlach eine Jugendgruppe mit Jugendbeauftragtem gebildet.
2002
Die Perlacher Saniskater entstehen. Aus einer Idee heraus etabliert die Bereitschaft die Sanitäter auf 8 Rollen fortan bei Blade Night und auch längeren Touren.
2006
Der Alarmdienst wird reformiert: fortan ist die Bereitschaft in der SEG Betreuung aktiv und nicht mehr in der SEG Ost.
Weiterhin stößt unser aktueller MTW als Einsatzfahrzeug zu uns.
2008
Als KTW Ersatz kann die Bereitschaft das MZF in Betrieb nehmen, zusammen mit der Bereitschaft Haar, später Unterhaching. Als Eigenkreation des BRK München ist es Sanitätswache und MTW zugleich.
2013
Beteiligung am Hilfseinsatz beim Jahrhunderthochwasser.
2016
Mehrere große SEG Einsätze erfordern auch den Einsatz Perlacher Helfer, darunter auch einer der schlimmsten Terroranschläge/Amoklauf in München im OEZ.
2017
Anlässlich des neuen Maibaums übernimmt auch die Bereitschaft Wachhüttendienste. Der Maibaum wird nicht geklaut und wie geplant am 1.5. aufgestellt.
Letzter Perlacher Wiesntag: nach 125 Jahren gewinnt ein privater Anbieter den Wiesnsanitätsdienst und beendet damit die lange und besondere Tradition der Wiesndienste des BRK. Ein herber Verlust für die ehrenamtliche Gemeinschaft.
In Vorbereitung auf die Wiesn findet zum ersten Mal seit Langen eine Großübung der Bereitschaft Perlach statt unter Mitwirkung des BV Perlach: Der "Wiesnstresstest".
2018
Erstmalig wird eine Jugendgroßübung, der "Jugendpraxistag", zusammen mit der Bereitschaft Haar und Trudering durchgeführt. Parallel übt auch die Erwachsenenbereitschaft mit der FF Perlach und umliegenden Bereitschaften: Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten auf dem Pfanzeltplatz.
Auch eine Beteiligung an der SEG Übung mit Deisenhofen für 24h sowie der Großübung der LHM München "LELEX" fordert die Perlacher Rotkreuzler besonders,.
2019
Erstmals nimmt die Bereitschaftsjugend an der 24h Übung "Feuerwehrerlebnistag" der Jugendfeuerwehr München, Abteilungen Ost teil. Gleichzeitig wird die Jugendübung "Jugendpraxistag" erneut mit den Bereitschaftsjugenden Haar und Trudering ausgerichtet unter Einbindung des THW und der FF. Darüberhinaus übt der Kreisverband in der Allianz Arena Großschadensszenarien in Vorbereitung auf die Fußball-EM.
Unser MTW muss übergangsweise ersetzt werden aufgrund übermäßiger Korrosion, Trudering übergibt ihr bisheriges Fahrzeug an uns.
2020
Im Rahmen der Covid-Pandemie leistet die Bereitschaft Hilfe in diversen Bereichen. Während des 1. Lockdowns wird mit der "Aktion Einkaufsunterstützung - Perlach hilft " zusammen mit dem FC Perlach und dem BV Perlach bedürftigen Mitbürger*innen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko der Supermarkteinkauf abgenommen. Weiterhin wurden im Auftrag des Bezirksausschusses Care-Pakete organisiert und an Bedürftige ausgeliefert. Über die Weihnachtsfeiertage wird mit einer Teststation am Pfanzeltplatz die umgebenden Altenheime unterstützt, um Angehörigen die Besuche zu ermöglichen. Im Rettungsdienst wirken zahlreiche Helfer unter pandemischen Bedingungen mit, während Sanitätsdienste aufgrund abgesagter Veranstaltungen nicht mehr statt finden. Das Bereitschaftsleben/-abende wird digitalisiert und virtuell fortgesetzt.
Nach jahrzehntelangem Warten erhält die Bereitschaft endlich durch die Stadt München einen modernen Stromanschluss, der den Einbau einer Heizung ermöglicht. Darüberhinaus erneuert die LHM die komplette Elektroinstallation.
2021
Mit Unterstützung des Bezirksausschusses kann neues Mobiliar im Schulungsraum angeschafft werden, was die Nutzung des geringen Raumangebots des Bereitschaftsheims deutlich verbessert. Weiterhin wird über den Kreisverband endlich eine Gebläseheizung im Haus verbaut, sodass Frieren und eingefrorene Infusionen fortan der Vergangenheit angehören.
Erste Sanitätsdienste zwischen den Infektionswellen finden wieder statt.
Eine großzügige Spende von Herrn Gronard, der Fa. Gronard Metallbau und Stadtmobiliar, in Form von Fahrradständer und einem Mülltonnenhäuschen trägt weiter enorm zur Verbesserung der Nutzbarkeit unseres Bereitschaftsheims bei.
Die Hochwasserkatastrophe in NRW und RLP fordert zahlreiche Hilfskontingente auch aus Bayern, an denen sich auch die Bereitschaft Perlach beteiligt.
2022
Nach 77 Jahren gelingt es durch großzügige Spenden von Perlacher*innen und dem Bezirksausschuss eine neue Vereinsfahne zu realisieren, die das bisherige Provisorium ersetzt.
Weiterhin bewirkt der Ukraine-Krieg einen großen Zustrom an geflüchteten, welche in zahlreichen Notunterkünften und Einsatzstunden auch durch Perlacher Helfer betreut werden.