Jugendpraxistag 2019
Mit Spannung erwartet, wurde es diesen Freitag ernst: auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks München Ost fand erstmalig das PLUS OPEN AIR Festival statt und verwandelte die Innenhof in eine Konzertfläche. Zahlreiche Gäste sorgten für ordentlich Stimmung und feierten ausgelassen… zumindest fiktiv.
Denn das gesamte Open Air Festival war Bestandteil einer großangelegten Jugendübung des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks München Ost und der Freiwilligen Feuerwehr München: dem Jugendpraxistag 2019.
Zum zweiten Mal durch die Bereitschaftsjugenden Haar, Perlach und Trudering angesetzt, aber erstmalig mit Feuerwehr und THW gemeinsam geplant und durchgeführt, erreichte der diesjährige Übungsnachmittag eine neue Dimension.
Während die Jugendlichen der Bereitschaften Haar, Perlach und Trudering den Sanitätswachdienst übernahmen, stellten die Jugendfeuerwehr und die THW Jugend den Brandschutz sicher. Vor der aufgebauten Kulisse mit Bühne, Live-Musik und angrenzender Campinganlage, sorgten die Festivalbesucher für einen arbeitsreichen Nachmittag bzw. Abend. Insgesamt 25 Statisten der realistischen Unfalldarstellung des BRK München und der Malteser Grafing, sowie der freiwilligen Feuerwehren und Münchner Bereitschaften hielten die 30 Jugendsanitäter , 10 Feuerwehrleute und 20 THW Jugendliche aller Altersgruppen auf Trab.
Nach einer gemeinsamen Einsatzbesprechung wurde die Übung um 16:00 Uhr begonnen und die anwesenden 5 Tragentrupps durch die Einsatzabwicklung zu zahlreichen, realitätsnahen Notfällen entsandt. Viel Verschnaufpause gab es zwischen den Einsätzen nicht. Ein Fokus der Übung lag auf Einsatztaktik und Zusammenarbeit im Team mit den anderen Organisationen. Gleichzeitig sollten sich die Jugendlichen untereinander besser kennenlernen und die Möglichkeit haben, neue Kontakte zu knüpfen. Weiterhin konnte der gesamte Versorgungsablauf intensiv, wie nur selten zuvor, geübt werden. Jeder Einsatz wurde , wie in echt ebenfalls, mit der Übergabe an den Rettungsdienst oder an die eigens errichtete Unfallhilfsstelle beendet. Dort erfolgte, wie auf echten Sanitätsdiensten auch, die Weiterbehandlung. Insgesamt zwei Notärzte und zwei Rettungswägen waren dabei im Einsatz.
Neben typischen Festivalnotfällen, wie Hitzschlag, Sonnenstich, Unterzucker, Kreislaufkollaps und Drogen- bzw. Alkoholintoxikationen, mussten gleichzeitig auch ein großer Verkehrsunfall mit Bus, ein Stromunfall und eine Verpuffung am Grillstand gemeistert werden. Insbesonders technisches Geschick und Improvisationsgeist war von THW und Feuerwehr gefragt, die gleichzeitig Brandbekämpfung, Höhenrettung und technische Rettung beim Verkehrsunfall übernahmen.
Gegen 19:30 Uhr kam es schließlich zu einer Großschadenslage… zum Glück nur fiktiv. Der Einsturz der Hauptbühne löste eine Massenpanik mit zahlreichen Verletzten aus. Insgesamt 20 Verletzte mussten gleichzeitig gerettet und versorgt werden.
In einer Rekordzeit von einer Stunde wurden alle Patienten behandelt und abtransportiert, und das bei einem plötzlichen, massiven Regenschauers. Notfälle finden eben auch nicht nur bei gutem Wetter statt.
Um 21:30 Uhr konnte die Übung mit einem sehr positiven Fazit beendet werden. Wir danken den eingesetzten Kräften für die großartige Zusammenarbeit und hoffen auf weitere gemeinsame Aktivitäten.