BRK Bereitschaft Ismaning sicherte Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest
Am 30. September 2016 waren rund 40 Einsatzkräfte der BRK Bereitschaft Ismaning auf der Wiesn, dem weltweit größten Volksfest, ehrenamtlich im Dienst. Zusammen mit der Bereitschaft München-Feldmoching, der Wasserwacht Ortsgruppe Unterföhring und insgesamt elf Ärzten besetzten Sie an dem Tag die Sanitätsstation auf dem Münchner Oktoberfest.
Bereits um 7:30 Uhr trafen sich die Ismaninger Einsatzkräfte im Bereitschaftsheim an der Hauptstraße 17 zur gemeinsamen Anfahrt. Mit 5 Einsatzfahrzeugen ging es dann im Konvoi zur Sanitätsstation Im Servicezentrum auf dem Festgelände. Pünktlich um 9 Uhr vormittags wurde die Sanitätsstation geöffnet und es erfolgte ein letztes Briefing der Einsatzkräfte, damit jeder Bescheid weiß, um im Einsatz richtig reagieren zu können.
Sobald ein Notruf vom Festgelände in der Integrierten Leitstelle der Feuerwehr München eingeht, entscheidet diese über die erforderlichen Rettungsmittel. Bei allen Notfällen auf dem Festgelände wird die Sanitätsstation über eine Datenschnittstelle automatisch alarmiert. Dann rückt ein Tragenteam der Sanitätsstation, bestehend aus einem Trageteamleiter, einem medizinisch verantwortlichen Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten und zwei bis drei weiteren Sanitätern aus. Wenn erforderlich wird zusätzlich ein Notarzt mit einem Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert. In der Regel bringen die Sanitäter den Erkrankten oder Verletzten dann nach der Erstversorgung mit der Wiesentrage, wegen der gelben Schutzhaube oft auch „Banane“ genannt, zur weiteren Versorgung auf die Sanitätsstation.
Beim Eintreffen in der Sanitätsstation untersucht ein Arzt den Verletzten und legt den weiteren Behandlungsverlauf fest. Sofern kein unmittelbarer Krankenhausaufenthalt erforderlich ist, erfolgt die Behandlung vor Ort. Die Sanitätsstation ist wie eine Notaufnahme im Krankenhaus mit allen notwendigen Geräten ausgestattet. Leichtere Blessuren wie zum Beispiel Schnittwunden werden gleich vor Ort im OP-Raum genäht und versorgt.
Reger Betrieb ist ab Nachmittag auch im Überwachungsraum, wo hauptsächlich die eingelieferten Alkoholfälle ihren Rausch ausschlafen. Sanitäter beobachten den Kreislauf der alkoholbedingt bewusstseinsbeeinträchtigten Patienten mit dem EKG und erheben alle 15 Minuten die Vitalparameter, die sie dann mit dem verantwortlichen Arzt besprechen. Häufig werden hier auch Infusionen verabreicht, die dem alkoholisierten helfen wieder fit zu werden. Falls der Verdacht besteht, dass der Patient nicht vor nächtlichen Schließung der Sanitätsstation wieder auf die Beine kommt, wird er in ein Krankenhaus verlegt.
Die Sanitätsstation ist Anlaufstation für alle Arten von medizinischen Problemen – angefangen vom Wunsch nach einem Pflaster oder einer Kopfweh-Tablette über die zahlreichen „Bierleichen“ bis hin zum lebensbedrohlichen Herzinfarkt. Darüber hinaus sind auf dem Festgelände noch drei kleinere Sanitätscontainer mit je einer Tragen-Besatzungen in Betrieb, um bei Notfällen schneller vor Ort sein zu können.
Der Dienst auf dem Oktoberfest ist für alle Beteiligten der Bereitschaft ehrenamtlich, die Einnahmen fließen überwiegend in die Ausstattung der Sanitätsstation, einen kleinen Teil bekommt die Bereitschaft um ihr Aufwände zu decken.
Gegen 1:30 Uhr in der Nacht kann Bereitschaftsleiter Fried Saacke endlich die Ismaninger Sanitäter vom Dienst entlassen. Die Behandlungsräume sind leer, alle Patienten entweder entlassen oder ins Krankenhaus verlegt. 152 Tragen-Einsätze waren es an diesem Tag und 234 ärztliche Versorgungen auf der Sanitätsstation. 120 Einsatzkräfte und 11 Ärzte waren an diesem 30. September 2016 im Einsatz. Eigentlich ein ganz normaler Wiesn-Tag.